Displaybruch und Wasserschaden: Die meisten von uns haben bereits das Smartphone in eine Schüssel Reis gelegt oder in eine sturzsichere Hülle gesteckt, um solche Szenarien zu verhindern oder wieder rückgängig zu machen.
Auch die Verkäufer und Hersteller wissen, wie schnell die Geräte zu Bruch gehen können, weshalb man beim Kauf mit Angeboten für Handyversicherungen gelockt wird. Immerhin kostet ein neues Smartphone eine Stange Geld und was macht es da schon, einen gewissen Betrag zusätzlich zu zahlen, wenn das Gerät dann versichert ist? Doch so einfach ist es nicht. Tatsächlich lohnen sich Handyversicherungen in den seltensten Fällen. Wir zeigen dir warum.
1 Handyversicherungen: Welche gibt es und was versichern sie
Handyversicherungen sind dazu da alltägliche Schäden, die zwangsläufig beim vielen Gebrauch von Smartphones und Co. auftreten, zu decken.
Sie sind dabei so konzipiert, dass sie stets einen Versicherungsbeitrag und zusätzlich meist eine Selbstbeteiligung im Schadensfall fordern. Zumeist ist es so, dass mit einem teureren Handy auch eine teurere Versicherung mit einhergeht. Um nicht von vorneherein Verluste zu machen, sollte sich die Schadenssumme zumindest auf den Anschaffungspreis des Gerätes belaufen.
Das Leistungsspektrum einer Handyversicherung kann auch sehr unterschiedlich ausfallen. In der Regel sind folgende Schäden abgedeckt, jedoch ist dies vom Leistungskatalog der Versicherung abhängig:
- Sturz- und Feuchtigkeitsschäden
- Überspannung beim Laden und bei Brand
- Vandalismus
Der Diebstahlschutz ist meistens eine Wahlleistung. Diese wird dann zusätzlich bepreist, wie andere zusätzliche Leistungen, die Handyversicherungen in ihrem Portfolio aufführen. Alltäglicher Verschleiß oder Verlust sind meist keine Schäden, die die Versicherungen übernehmen.
Wichtig zu wissen ist, dass Handyversicherungen stets nur das eine Gerät versichern und dabei meist auch nur den Zeitwert des Geräts. Das bedeutet, dass du mit voranschreitender Nutzungsdauer des Geräts automatisch weniger Versicherungsdeckung hast.
Falls du es in Erwägung ziehst, eine Versicherung abzuschließen, dann lass dir die Zeit darüber nachzudenken und die Anbieter zu vergleichen. Hast du dich dazu überreden lassen, eine Handyversicherung abzuschließen, kannst du diese in den ersten 14 Tagen widerrufen.
2 Was passiert im Schadensfall?
Nun ist das Smartphone doch zu Bruch gegangen, ins Wasser gefallen, explodiert – wie greift jetzt die Versicherung?
In der Regel übernimmt die Versicherung die Reparaturkosten für dein Smartphone oder sie erstattet dir den Zeitwert des Geräts. Es kann jedoch auch sein, dass die Versicherung bloß ein Ersatzhandy beschafft, das jedoch nicht unbedingt das Smartphone sein muss, das zu Bruch gegangen ist. Was genau der Fall ist, steht zumeist in den AGB der Versicherung – hier sollte man besonders sorgfältig lesen.
Zudem greifen die Handyversicherungen meist nur, wenn es sich um schuldlose oder leicht fahrlässige Schäden handelt. Wenn du dein Handy aus den Augen lässt oder vorsätzlich beschädigst, greifen die Versicherungen in der Regel nicht und das Gegenteil gilt es erstmal zu beweisen.
3 Wie du dein Handy alternativ schützen kannst
Getreu dem Motto: „Vorsicht ist besser als Nachsicht“, ist das Beste, was du tun kannst, vorsichtig zu sein. Neue Smartphones sollten stets mit einer Displayfolie bestückt werden. Robuste Handyhüllen, die insbesondere die Ecken schützen, sind ebenfalls sinnvoll, um Bruchschäden zu vermeiden.
Passiert es trotzdem, dass das Handy kaputtgeht, greift tatsächlich in den meisten Fällen auch die Hausratversicherung in ausreichendem Umfang. Bei der Hausratversicherung sind auch Einbruchdiebstähle und Raub gedeckt, der einfach Diebstahl des Smartphones auf der Straße jedoch nicht.
Wenn das Handy durch einen Dritten beschädigt wird, dann kann auch dessen Privathaftpflichtversicherung Abhilfe schaffen. Manche Haftpflichtversicherungen greifen auch bei Forderungsausfall, somit kann es auch sein – wenn du einen entsprechenden Tarif hast – dass deine eigene Versicherung einen Schaden durch einen Dritten übernehmen kann.
Falls du schon oft Erfahrung mit zerstörten Smartphones gemacht hast, ist es möglicherweise ratsam auf gebrauchte Modelle umzusteigen. Diese sind meistens in der Anschaffung günstiger als das neue Produkt und dann tut auch ein Displayriss nicht mehr ganz so weh.