Zum Autor:
James Clear ist Autor und Speaker, der sich mit der Erforschung von Gewohnheiten und Entscheidungsprozessen beschäftigt. Sein Buch „Atomic Habits“ hat sich über 9 Millionen Mal verkauft und wurde in mehr als 50 Sprache übersetzt. Seine Arbeit wurde von verschiedenen Medien (z.B: The Times, New York Times, Wall Street Journal) in diversen Artikeln aufgegriffen.
Über das Buch:
In „Atomic Habits“ argumentiert James Clear, dass die großen Ziele (beruflich wie privat) nicht das Hauptaugenmerk im Leben sein sollten. Vielmehr sollte man sich häufige, sich wiederholende Handlungen und Systeme zu Nutze machen, um Gewohnheiten zu entwickeln, die einen kontinuierlich – aber nicht in riesigen Schritten von heute auf morgen – nach vorne bringen. Jedoch sind gerade diese kleinen Veränderungen in den Gewohnheiten die Basis für letztlich große Veränderungen. Wer also z.B. in der Karriere einen Schritt nach vorne machen will, solle sich nicht das schier unerreichbare Ziel CEO aussuchen – dieses Ziel wäre nämlich viel zu abstrakt -, sondern tägliche kleine Veränderungen vornehmen, die die eigene Produktivität erhöhen (beispielsweise tägliche Zeitbegrenzung bei der Nutzung von Social Media Apps).
Gewohnheiten sind dabei kleine, alltägliche Verhaltensweisen, die wir automatisch und mit wenig oder gar keinem Nachdenken ausführen (ich liege etwa jeden Morgen nach dem Aufwachen 15 – 30 Minuten mit dem Handy im Bett). Gewohnheiten können extrem mächtig sein. Da wir sie nämlich ohne Nachdenken ausführen, sie also bei „guten“ Gewohnheiten (wie z.B. Sport zu machen) auch nicht hinterfragen, formen sie auch unsere Identität und unser Selbstverständnis. Das Problem dabei: Positive Veränderungen erfordern Geduld und man sieht nicht direkt die Ergebnisse. Wer es aber schafft, gute Gewohnheiten in seinen Alltag zu implementieren, der wird schon mit winzigen Veränderungen über einen langen Zeitraum die gewünschten Ergebnisse erzielen.
Die Schwierigkeit diese Gewohnheiten aber wirklich umzusetzen, hat mit der sogenannten Konditionierung zu tun. Wir neigen dazu, befriedigende Verhaltensweisen zu wiederholen, bis sie automatisch werden. So lutschen beispielsweise Babys an ihrem Daumen, um sich zu beruhigen. Dieses beruhigende Gefühl ist die befriedigende Folge, die Babys dazu veranlasst, dieses Verhalten zu wiederholen. Das ist auch der Grund, warum es so schwer ist, schlechte Gewohnheiten abzulegen und durch gute Gewohnheiten zu ersetzen. Glücklicherweise kann man die Konditionierung auch nutzen, um gute Gewohnheiten zu entwickeln.
Dabei wichtig zu verstehen ist, dass sich Gewohnheiten potenzieren (ähnlich wie beim Zinseszinseffekt beim Thema Geld). Gewohnheiten in einem bestimmten Moment oder an einem bestimmten Tag scheinen nur wenig oder gar keinen Unterscheid zu machen. Über Monate oder Jahre ist die Wirkung, die sie entfalten, jedoch enorm.
Das Ziel, dass James Clear dabei erläutert, ist einen Zinseszins für gute Gewohnheiten zu entwickeln. Wer sich nämlich Tag für Tag nur um 1 % verbessert (auf Deutsch heißt das Buch sogar „Die 1 % – Methode“), erreicht auf Jahresbasis eine Verbesserung, die 37 Mal höher als das Ausgangslevel ist (die Rechnung dahinter ist 1,01^365 = 37,78 = gerundet 37 Mal besser). Auf der anderen Seite kann dieser Zinseszins aber schlechten Gewohnheiten aber auch ins negative ausschlagen (0,99^365 = 0,03 = gerundet 0). Beide Rechnungen sind natürlich nur sehr bedingt für die Praxis relevant, sollen aber verdeutlichen, welchen Einfluss Gewohnheiten auf unser Leben haben können.
Fazit:
Wie so oft bei äußerst erfolgreichen Sachbüchern: Der Erfolg des Buchs liegt nicht begründet in der Entdeckung neuer, noch nie entdeckter Erkenntnisse, sondern in der Leistung, ein einfach zu verstehendes und logisch aufgebautes Buch für eine große Zielgruppe zu schreiben. Jeder, der sich noch nicht im Detail mit Produktivitätstechniken auseinander gesetzt hat (so wie z.B. ich), der wird mit diesem Buch sehr zufrieden sein und sicherlich auch das ein oder andere Learning daraus ziehen (und hoffentlich auch als Gewohnheit implementieren). Dadurch, dass „Atomic Habits“ quasi das Standardwerk zum Thema Gewohnheitsveränderung und Produktivitätsverbesserung geworden ist, wird sich das Buch sicherlich noch einige Millionen Mal verkaufen – und das auch aus gutem Grund. Daher kann ich das Buch aufgrund seiner Einfachheit, seiner Logik und seiner vielen anschaulichen Beispielen empfehlen.
Was mir sehr dabei geholfen hat, deutlich mehr zu lesen, war mir ein Kindle* anzuschaffen. Das hat den Vorteil, dass man zwar digital liest (was wir alle mittlerweile gewöhnt sind), aber keine unnötigen Ablenkungen hat. Außerdem fällt es einem so deutlich leichter öfter ein Buch zu kaufen (digitale Versionen von Büchern sind meist deutlich günstiger). Wichtige Textstellen zu markieren (und sich besser einzuprägen) geht auch sehr einfach. Da Lesen eine der besten Investitionen in die eigene Bildung ist, lohnt sich es definitiv, das Geld für ein Kindle* (oder ein vergleichbares Gerät – was es meiner Ansicht nach, im Punkt Preis-Leistungs-Verhältnis, aber nicht gibt) in die Hand zu nehmen.
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*Disclaimer: Ich habe das Buch auf Englisch gelesen, die Qualität der deutschen Ausgabe kann sich von der Englischen unterscheiden. Der Link ist ein Affiliate-Link. Falls du ein Buch über diesen Link bestellst, unterstützt du InvestScience. Dir entstehen daher aber keine Mehrkosten. Danke für deinen Support!